TRÄNEN DER VERGANGENHEIT von Little Yaiko

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Feedback an: Littel Yaiko

 

 

 

Das Spiel war grausam. Seit wann hatte ich solche Versager in meiner Mannschaft?! Schon die erste Halbzeit schien für mich verloren. Nun gut.. dann musste eben die zweite besser werden! .. Wurde sie aber nicht, ja, fast sah sie noch schlimmer aus als die erste. Und was konnte ich schon dagegen tun, wenn alle, denen ich zuspielte den Ball verloren, da konnte selbst ich, der bekannte Fußballspieler Takuto Izumi nichts ausrichten! ...

 

Ja, ich schämte mich für alle anderen aus meiner Mannschaft, schämte mich versagt zu haben und schämte mich für alle unsere Fans, die mit uns gefiebert hatten, ohne Erfolg.. So spielte das Leben nun einmal, so wies und das Schicksal in die Schranken, in die Schranken zum Erfolg, zur Freude und zum einfach nur Zufriedensein! ..

 

Klar war nun alles schon geschehen, konnte nicht mehr geändert werden, doch wollte ich es immer noch nicht wahrhaben. War doch Fußball alles was meine Seele erfreute und nun so ein schlimmes Ereignis, ja, es war nur eine Niederlage, zumindest für die meisten, aber für mich war es ein Beweis dafür, dass ich zu nicht mehr nütze war, nicht einmal mehr für das, was mein ganzer Stolz war.. meine Fußballkarriere...

 

So machte ich mich ganz alleine auf den Weg in die Kabine. Hatte gewartet, bis alle den Platz und die Kabinen verlassen hatten, um einfach nur alleine zu sein. Doch schon als ich die Kabine betrat, kam ich mir nicht so alleine vor, wie ich es sein wollte. Naja, aber ich traute meinem Instinkt nichts mehr zu, somit auch nicht das Aufspüren anderer Seelen zu dieser Zeit...

 

Stand somit in den leeren Räumen und ließ die Ruhe über meine Lippen kräuseln und die Stille über meinen Rücken wandern. Nichts sollte mich stören, wirklich nichts! ..

„Takuto..!!!“ Ich hörte es etwas entfernt von mir, wie durch eine Röhre schallend, aber doch klar im Klang. Es war die Stimme, die mir in letzter Zeit –auch wenn ungewollt- so vertraut geworden war, wie die meiner. Sofort wurde mir klar, dass ich wieder einmal nicht die Ruhe und den Abstand bekommen konnte, den ich mir gerade wünschte. Schon wieder hatte mir das Schicksal einen „Strich durch die Rechnung“ gemacht. Warum nur immer und immer wieder? Sollte dies eine Lektion für mich sein oder einfach nur als Demütigung dienen?? ...

 

Und plötzlich sah ich seine Gestalt vor mir, so groß wie sie schon immer für mich gewesen war, sah seine blasse Haut im Lichte glänzen, seine Haare taten das gleiche, sie glänzten in ihrem vollen Silber... und seine Augen, sahen sie doch etwas bedrückt aus, so glänzten sie doch...

Doch sollten sie aufhören mich anzuglänzen, anzufunkeln, zu schimmern! Nein, nicht mich sollte der Glanz ins Auge treffen, sondern jemand, der ihn wirklich liebte und lieben konnte. Ich war nicht der jemand und wollte es auch auf keinen Fall sein oder sogar werden, nie in meinem Leben wollte ich das, dafür hasste ich ihn zu sehr. Hasste ihn für das, was er mir in manchen Nächten antat, wie er sich rücksichtslos über mich hergemacht hatte wie ein wildes Tier auf Futtersuche! ...

 

Er packte meine Hände fest und fing an auf mich einzureden: „Das Spiel war garantiert nicht so schlecht, wie du es dir einredest! Willst du hier in der Einsamkeit schmoren, nur weil du glaubst, du hättest versagt. Rede mit mir Izumi!“ Nein, er ließ mich nicht los, nicht einmal nachdem ich ihm gesagt hatte, er solle verschwinden, er tat es einfach nicht, war da, ohne dass ich es wollte, rührte sich keinen Zentimeter von mir weg, nahm mir die Luft zum Atmen...

 

Wollte es nicht, wollte nicht zulassen, dass er mich noch einmal benutzte wie ein Stück Dreck. Musste mich dagegen wehren, ja, ich wollte es auch, doch schaffte es nicht. Sein herausfordernder Blick war stärker als meiner, hielt meinem stand und lies meinen verblassen. Ohne es zu bemerken hatte sich mein Blick in emotionslos verwandelt, kein Gefühl zeichnete sich in meinen Augen, auf meinen Lippen ab, nichts, nur Leere...

 

„Izumi.. wenn du nicht mit mir sprichst werde ich mir dich wieder nehmen, hörst du?“ Doch ich gab ihm keine Antwort, kein Ton, kein bisschen Schall kam über meine Lippen nach draußen, nur in meinem Inneren war alles voller Töne. Töne der Angst, Töne des Schmerzes, der Erinnerung.. sie alle durchfluteten mein Inneres immer wieder aufs neue, während er mich hart am Kragen packte und in die Duschräume schleppte. Ja, ich wehrte mich nicht, zumindest jetzt, als die Töne mich nicht schreien ließen...

 

Ich spürte, dass er mich unsanft auf den Boden drückte, der noch nass war. Ich sah ihm finster in seine Augen, doch er hielt dem ohne Probleme stand, er hatte keine Furcht vor mir und meinen Blicken, die er doch schon so oft auf seiner blassen Haut gespürt hatte, jedes Mal wenn er es wieder tat, doch diese Mal wollte er mir noch mehr Leid zufügen, viel mehr als er es je zusammen getan hatte..

 

Ehe ich mich versah, lag ich unter ihm, hörte sein leises Keuchen, das ich auf keinen Fall erwidern wollte. Spürte wie seine Lippen sich immer mehr meinen näherten, aber sie sollten nicht bei mir ankommen, sie durften nicht!!... „Geh runter von mir, du verdammter Bastard!“, genau so habe ich ihn angeschrieen, doch er reagierte nicht darauf. Ich sah kein Aufflammen und realisieren meiner Wort in seinen Augen, kein Funke von Verständnis für das, was ich gerade gesagt hatte...

 

„Ja, ich nehme mich dir, Takuto! Hörst du?!“ Nach diesen Worten hatte er mir mein T-Shirt vom Leib gerissen, ich hörte es auf den Boden fallen. Dann drehte er das Wasser der Dusche auf, es lief mir über meine eiskalten Hände, die vor Angst zitterten, lief an meinen Wangen entlang und durchdrangen die letzten Stücke Stoff, die mich noch bedeckten, mich vor seinen gierigen Blicken schützten...

 

Die Stunde, in der ich es geschafft hatte, mich zu wehren, war wohl die schlimmste in meinem ganzen verdammten Leben. Ich kämpfte, schrie und schwitzte und das obwohl mich immer noch das Wasser dauernd von neuem überströmte.

 

Erst hatte er seine Finger in meine Handgelenke gekrallt, um mich somit bei ihm zu halten, mich an zu ketten, um mich an ihn zu schnüren! .. Und ich.. ich schrie ihn an, hieß ihn Gott und die Welt, aber er ließ nich los, lockerte seine Finger nicht aus meinen Gelenken, ja, er tat mir schrecklich weh... So viel ich auch schrie, er war stärker, und das wohl körperlich, als auch seelisch. Das Schicksal hatte sich den Weg zu ihm gebahnt und nicht zu mir, nein, mir sollte es weh tun! ...

 

Und so drehte er das Wasser nochmals auf und setzte mich an die Wand. Für einen kurzen Moment hatte ich den Kampf aufgegeben, den Kampf um mein Ego, mein Selbst.. Aber wusste ich genau, dass das falsch war und so nahm ich ihn wieder auf, den Kampf um mich selbst, um meinen Körper... Kurz sah er mich an, bevor er seine Hände an meine Hosen tat, um diese zu öffnen, doch ich wollte es nicht zulassen, dieses Mal sollte er leer ausgehen! So nahm ich sein Hand und drückte sie weg von mir. „Na Izumi.. was tust du denn da? Willst dich mir doch wohl nicht verwehren?!“, sagte er gehässig zu mir. Doch meine Antwort kam sofort und klar herüber: „Ja, Koji! Endlich werde ich dir zeigen, dass ich nicht dein Spielzeug bin!“ Daraufhin zog er sich langsam sein Hemd aus. Ich sah ihn nur verständnislos an.

 

„Dein ganzer gespielter Mut wird dich auch nicht weiterbringen, dafür ist es schon zu spät!“ Seine Augen funkelten mich an. Ja, wahrlich boshaftig sahen sie mir direkt in meine und ich konnte nichts tun, als zurückzusehen, doch so einen bösen, unglaublich grausamen Blick konnte ich nicht erwidern...

 

Hätte ich nicht zu sehr auf seinen Blick geachtet, wäre es vielleicht nie soweit gekommen.. aber es geschah! .. Als ich an der Wand saß nahm er meine Hände in einen festen Griff, band plötzlich sein Hemd um sie.. ja, habe ihn noch angeschrieen, „Lass mich los!“ , „Hör auf, bitte!“, „Nicht, Koji!“ ... Das hätte ich mir aber sparen können, er tat es trotzdem! ...

Einige Momente später hatte er meine Hände mit seinem Hemd etwas weiter oben an der Wand befestigt, ich sah nicht mehr wo und das war ehrlich gesagt auch egal in diesem Moment...

 

Tatsächlich hatte er das wahr gemacht, was er einmal zu mir sagte.. „Am liebsten würde ich dich anketten, damit du immer bei mir bist!..“ Ja, er hatte meinen Körper zwar nicht angekettet, aber dafür meine Seele. Hatte sie an seine gekettet um mich nur mit ihm atmen zu lassen, um nichts mehr allein zu, um einfach immer in seiner Nähe sein zu müssen. Es durfte aber nicht soweit kommen, ich musste es verhindern, egal ob mit Worten oder Taten, es durfte nicht passieren!

 

Weiß noch genau, wie er meine Hose wegwarf, ich schrie und trat nach ihm wie ein Wilder, denn was sollte ich anderes tun?! Aus lauter Verzweiflung trat ich immer weiter, doch traf ihn nie, dazu konnte er sich zu gut hin- und herbewegen, im Gegensatz zu mir, denn er hatte mich ja fest an die Wand gefesselt.. So wartete er, bis ich aufgab mit meinen Tritten.. so lang bis der Wind der Verzweiflung meine Füße losließ und nicht mehr wehte, einfach nur stillstand, stillstand für ihn und seine Triebe! ...

 

„Du verdammter Bastard, hör endlich auf!..“ In meinen Augen bildeten sich leicht Tränen, wahrscheinlich aus Angst aber auch aus Hass zu ihm und den Dingen, die er immer mit mir tat. Dann spürte ich auf einmal seine Brust sich auf meine drücken, dann seine Hände an dem letzten Stück Stoff, dass mich noch vor dem Nacktsein bewahrte, spürte wie er es wegriss. „Gleich musst du nicht mehr warten, Izumi..“, hörte ich ihn in mein Ohr hauchen und schon merkte ich, wie er sich selbst auszog. „Nein!.“ Immer und immer wieder schrie ich dieses Wort, verzweifelt, herumwirbelnd, in der Hoffnung sein steinernes Herz würde das Gefühl des Mitgefühls tränken, so wie das Wasser meine Kleider, die nun alle ein paar Meter von mir weg lagen. Aber natürlich kam bei ihm kein solches Gefühl auf, vor allem nicht jetzt, wo ich doch so einladend dort saß, an die Wand gefesselt, fast schon versteinert vor Angst...

 

Langsam drückte er seinen Oberkörper an mich und ich schrie einfach weiter und zu überlegen was ich schrie und warum! .. Doch kurz verstummte ich, als er seine Errektion in mich schob.. Ich hätte schreien sollen, ja, vielleicht hätte er dann aufgehört, doch ich tat es nicht!! Erst als er anfing, hart zuzustoßen, schrie ich auf, so laut, dass es wohl die ganze Kabine hören würde, wenn jemand da gewesen wäre. Ja, ich schrie, keuchte... Wollte weg von ihm, von seiner Wärme, die mich erdrückte, mich unangenehm festhielt.. „Verschwinde du Schwein!..“ So viel geschrieen hatte ich wohl noch nie in meinem Leben, schrie solange, bis ich nicht mehr konnte, bis mich mein eigener Körper dazu trieb leise zu Hecheln, fast schon zu stöhnen. Hörte wie er immer wieder aufstöhnte, fand es eklig, konnte mich aber selbst nicht dagegen wehren, es zu erwidern...

 

Ja, ich hasste meinen Körper, meinen Geist, meine Seele und alles andere dafür, dass ich mich gehen ließ, obwohl ich es nicht wollte. Er durfte es nicht mehr tun! Nie mehr!.. Doch war es schon wieder passiert, dabei hatte ich mich selbst dazu gezwungen, es nie mehr zuzulassen.. Jedes Mal, wenn ich spürte wie er in mich stieß kam mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, wie ein ganzer Eisberg, der auf meinem Rücken zerschellte. Dann plötzlich kam mir ein Gefühl hoch, als ob ich von Blitzen, purem Strom durchströmt würde, als ob der Strom von ganz unten immer weiter hoch wandern würde und sich dann in Luft auflöste, das immer und immer wieder! .. Und je länger er weitermachte, desto brutaler wurde er, unberechenbar, wie ein Tier! Immer wieder kam mir der Schmerz hoch, als er heftiger wurde.. und ohne es gleich zu bemerken wurde ich steif, doch er bemerkte es sofort und fühlte sich dadurch aufgefordert, weiterzumachen.

 

Als er völlig außer Kontrolle war, bemerkte ich seine Finger an meiner Narbe, genau da, wo niemand, aber wirklich kein Mensch ran durfte! „Nicht da!“ Ich brüllte vor Schmerzen, denn er rammte seine Fingernägel hinein und stieß dabei immer noch zu. Nach wenigen Sekunden drang Blut aus der Wunde und mit diesem Blut kamen mir meine Erinnerungen an meine Vergangenheit wieder, an die ich mich nie mehr erinnern wollte. Ein Strom aus Bildern schoss durch meine Gedanken, diese schrecklichen Gedanken, ich wollte sie nicht sehen! Sie sollten verschwinden, auf der Stelle!!!!

 

Ich hatte es wohl vor lauter Bilder gar nicht bemerkt, wie Koji langsam erschlaffte und aus mir ging. Er musste mich schon eine ganze Weile nur angesehen haben, als ich es realisierte, als die Bilder langsam verschwammen und sich wieder auf den Weg fort von meinen Gedanken machten. Immer noch waren die Schmerzen da, an meiner Narbe, die sich nun wieder vollkommen geöffnet hatte. Mit schmerzverzogenen Gesicht sah ich Koji entgegen, der immer noch leicht Hechelte. Das Blut verteilte sich nun schon auf dem ganzen Boden, überall dieses Rot, erst dunkles Rot, dann immer heller durch das Wasser.

 

Dieses Blut, er sah es genau, tat aber nichts dagegen, sah mich nur an.. die ganze Zeit, während ich vor Schmerzen fast umkam, es war ihm egal, schließlich war ich nun benutzt worden, von keinem Wert mehr, bereit zum Wegwerfen! .. Wie sollte er auch merken, dass dieses Blut, dass Blut aus meiner Narbe, die Tränen der Vergangenheit wiederspiegelten, die ich nie wirklich vergossen hatte, aus Furcht ich würde ausgelacht werden. Nun kamen sie in einer Form, die mein Leben war, ein großer Teil meines Körpers, das wichtigste... Hatte mich zerstört mit dem Schweigen, mit diesem ewigen Stillsein.. hatte die Schmerzen in mich hineingefressen .. nun.. als ich mir so leer vorkam, wie eine Seele mit kaputter Hülle, ohne Verstand, Hoffnung, Zuversicht, Glück... kamen sie.. die Tränen, die ich nie vergossen hatte, nie über meine Wangen laufen ließ.. nun sollten sie mich einholen, in Form meines Lebens.. Sollten nicht mehr aufhören zu rinnen, nicht über mein Gesicht, dass sich eh in etwas verwandelt hatte, dass nicht lachen, nicht fröhlich blicken konnte.. sie sollten da rinnen, wo die Erinnerung saß, nicht in meinem Kopf, ich hatte es verdrängt, alles was ich konnte aus meinem Bewusstsein geschoben, doch eines war geblieben, eine Erinnerung, die mich ewig verfolgen sollte, weil ich nicht getrauert hatte,  nicht geweint hatte, es nicht wahr haben wollte.. die Narbe, sie sollte für immer da sein und mich in manchen Situationen, wie jetzt in dieser, in der ich geweint hatte, daran erinnern, dass ich doch gar nicht weinen konnte.. Konnte es nicht, würde es nie können.. nie jemandem nachtrauern können.. nie seine Gefühle wirklich zeigen.. Und wenn er doch weinte, dann wusste er, sie waren nicht echt, die einzigen Tränen die echt waren, es waren die Tränen der Vergangenheit!...

 

~OWARI~   

 

So.. da Owari Ende heißt is jetzt ferdiig... ^^* die Story is ziemlich neu.. hm.. mehr kann ich dazu eigentlich nich sagen.. das müssen andere tun *g*

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